Sabrage
Genießen wie einst Napoleon Bonaparte
Bereits Napoleon Bonaparte und seine Offiziere wussten militärische Erfolge mit Champagner ausgiebig zu feiern. Heute sicherlich aus weitaus weniger kriegerischen Anlässen, ist die Sabrage aber immer noch eine besondere Art Champagnerflaschen zu öffnen.
… und ein Champagnersäbel ist eine ganz besondere Geschenkidee
Geschichte des Sabrierens
Bekannt geworden ist die Sabrage, also das Öffnen einer Champagnerflasche mit einem Säbel, in den Zeiten der französischen Revolution unter Napoleon Bonaparte. Napoleon und seine Offiziere waren große Freunde des französischen Schaumweins. Auf ihren Durchritten durch die Dörfer und Städte passierte es regelmäßig, dass den Offizieren von begeisterten Bewohnern Champagnerflasche als Geschenk gemacht wurden. Nun war es kaum möglich, mehrere Flaschen länger zu transportieren. Auf dem Pferd sitzend, mit einem Säbel in der einen Hand und der Champagnerflasche in der anderen, blieb den Offizieren nicht viel anderes übrig, als die Flaschen schnell zu trinken und ihnen hierfür sprich wörtlich den Kopf mit dem Säbel abzuschlagen – die Geburtsstunde der Sabrage.
Legendär ist auch die Überlieferung, wie die Sabrage einem Champagnerhaus durchaus auch zum Erfolg verholfen hat: Veuve Clicquot.
Viele Offiziere versuchten die junge, gebildete und durchaus wohlhabende Barbe-Nicole Cliqcuot – Witwe des Unternehmers François Clicquot – mit dem Sabrieren Ihrer Champagnerflaschen zu beeindrucken. Inwieweit dies zum Erfolg führte, ist hingegen nicht genau überliefert.
Und so geht sabrieren …
Eigentlich schwer vorstellbar: auch wenn der der Druck in einer Champagnerflasche je nach Temperatur schwankt, kann dieser leicht liegt 5 bar übersteigen. Das ist dann mehr, als der Innendruck eines Autoreifen. Entsprechend geht das Öffnen eigentlich recht einfach: die Aluminiumfolie entfernen, dann die Agraffe (diesen Drahtkorb um den Flaschenhals herum) lösen, und dann den Korken vorsichtig rausdrehen.
Wer es aber richtig effektvoll möchte, kommt wohl um das Sabrieren nicht herum. Dabei ist es eigentlich einfach – und so geht’s:
- Wichtig ist, dass der Schaumwein richtig gekühlt ist (er soll ja nach dem Öffnen auch gut schmecken). Dabei ist es sinnvoll, die Flasche einmal mit einem Geschirrtuch zu trocknen, um später einen sicheren Halt zu gewährleisten.
. - Ein vorheriges Schütteln um den Druck in der Flasche zu erhöhen ist nicht notwendig.
. - Zuerst die um den Flaschenhals befindliche Aluminiumfolie vollständig entfernen.
. - Als nächster Schritt, muss die Agraffe mit dem Champagnerdeckel gelöst werden.
- Jetzt die Flasche fest in eine Hand nehmen und den Arm nach vorne strecken. Der Flaschenkopf schaut dabei von einem weg und ist leicht (ca. 45° Grad) nach oben gerichtet.
. - Nun den Champagnersäbel in die Hand nehmen, auf die Flasche auflegen und mit leichter Kraft nach vorne auf den Wulst des Flaschenkopfes schlagen. Der Säbel soll dabei auf den Wulst des Flaschenkopfes treffen, nicht auf den Champagnerkorken. Dabei wird dieser abgeschlagen.
WICHTIG
Unbedingt das „Schussfeld“ freihalten. Der Flaschenhals mit dem Korken fliegt mit bis zu 200 km/h weg und kann dabei durchaus über 10m weit kommen. Davon sollte niemand getroffen werden.
- Beim Abschlagen geht natürlich auch etwas Champagner verloren; das ist aber gut so, denn mit der Flüssigkeit werden auch eventuelle Glassplitter mitgerissen.
. - Und das war es bereits …
Tipp
Champagnerflaschen besitze in der Regel eine Längsnaht. Wenn der Säbel den Punkt trifft, wo die Naht auf den Wulst des Flaschenkopfes trifft, ist ein perfektes Abschlagen des Flaschenkopfes fast garantiert.
Ach ja …
Nach dem Öffnen der Flasche mit dem Champagnersäbel ist es in Frankreich üblich, den Korken mit dem Flaschenkopf mit dem aktuellen Datum zu versehen und als Glücksbringer aufzubewahren – Bonne chance !